Mich irritiert die Aktion Focus-Siegel für TOP COACH 2016.
Anstatt mehr Transparenz zu schaffen, macht es den Coaching-Markt noch unübersichtlicher.
NEIN! Ich nutze nicht das Focus-Siegel für TOP COACH 2016. Ich habe eine Angebot über 5.000 € plus MwSt. für ein Jahr erhalten. Dies lehne ich komplett ab.
In einem verlockenden Schreiben wurde mir mitgeteilt, dass ich „zu Deutschlands besten Coaches“ zähle. Ich wurde als systemischer Coach recherchiert, obgleich ich darin keine Ausbildung habe und auch keine Klienten in diesem Thema betreue. Echt schlecht recherchiert … wenn überhaupt.
Gekaufte Siegel, die den Eindruck eines Gütesiegels oder Qualitätssiegels machen empfinde ich als zweifelhaft, besonders dann, wenn Sie von Medien vergeben werden, die eigentlich journalistisch unabhängig recherchieren sollten.
Was denken Sie über die ganze Aktion?
Ich habe dieses Thema auch in meinem Montag-Morgen-Mental-Tipp Video thematisiert.
Wenn es Sie interessiert, schauen Sie mal rein und geben mir ein Feedback.
Hier kommen Sie zum Montag-Morgen-Mental-Tipp (klicken)
Beste Grüße
Thomas Schlechter
Nachdem immer weniger Anzeigenverkäufer ihre PS auf die Straße bringen, versuchen die Medien immer trickreicher und unverschämter Geld zu machen. Der Konsument, genauso wie die Unternehmen werden über den Tisch gezogen.
Da gibt es z.b gefälschte Auflagenzahlen bis zum Abogeschäft, dass unrechtmäßig zustande kommt.
Wären die Leute näher am Kunden, würden sie wissen, dass verkaufen einfach ist. Dazu muss man allerdings auch mit den Kunden vorher kommunizieten.
Ja, da bin ich ganz bei Ihnen. Leider wird das alles nicht bekannt, weil sich die Verlage untereinander nicht anschwärzen und die Informationsverbreitung kontrollieren. Danke für Ihren Beitrag.
Ich frage mich, wie es wohl unseren Kunden geht, die sich im Dschungel von zig Anbietern orientieren müssen. Geben Sie den Begriff „Coach“ doch mal in einer Suchmaschine ein. Die Trefferquote geht in die Millionen.
Da kann es hilfreich sein, wenn sich auch populäre Zeitschriften mit dem Thema beschäftigen. Ich glaube es ging nicht darum den „besten“ Coach zu finden, sondern vielmehr eine Unterscheidung zu treffen, wer was anbietet. Wenn (bzw. ob) es Rückmeldungen von Kunden gibt, dann muss das doch nicht schlecht sein. Das der Fokus sein Siegel (und nicht das Umfrageergebnis) vermarkten möchte finde ich ok. Man muss das Siegel ja nicht kaufen. Das Angebot für 5000 Euro bezog sich nur auf die gewerbliche Nutzung des Siegels und hatte mit der Umfrage an sich nichts zu tun.
Wenn man genau hinschaut, sind die Qualifizierungen der in der Liste genannten Coaches oft sehr fundiert. Die Bezeichnung „Coach“ ist nicht geschützt. Da helfen unseren Kunden vielleicht solche Listen weiter. Das hören manche Coaches nicht gerne. Vielleicht auch, weil man den eigenen Namen vermisst?
Machen wir uns doch nichts vor. Der Mark ist heiss umkämpft. Man muss sich von der Konkurrenz unterscheiden. Die Einen punkten mit einer guten Selbstvermarktung. Die Anderen mit einer fundierten Ausbildungen und / oder Berufserfahrung. Die „Guten“ mit einer Mischung von allem 😉 Am Ende entscheidet der Kunde. Und das ist auch gut so!
Guten Morgen Herr Schlechter,
das Siegel und das Anschreiben bedient sicherlich tiefsitzende Emotionen. Wer seine Eitelkeit bedient haben möchte, Angst vor zu wenig Umsatz hat, Erfolg an Äußerlichkeiten fest macht, der wird hier erreicht.
Wie Sie schreiben, hat das mit Qualität nur begrenzt zu tun. Dummerweise lassen sich manche Kunden von solchen Auszeichnungen blenden, wohl dem, der über gute Arbeit sein Geschäft organisch über Weiterempfehlung wachsen lässt.
Ich hab mich mal kurz über die Urkunden gefreut und lege sie nun in die Ablage P.
Glück Auf aus Bochum!
Hallo Herr Schlechter,
herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Entscheidung – der Reiz ist gerade in Deutschland groß, alle möglichen „Auszeichnungen“ anzunehmen und dafür „Gebühren“ zu zahlen. In meinen Jahren im Ausland habe ich andere Erfahrungen gemacht.
Aber in Deutschland gibt es ein großes Bedürfnis nach Sicherheit durch Zertifikate, Stempel und Siegel. Viele Entscheider haben nicht den Mut, wirklich eigene, persönliche Entscheidungen zu treffen.
Einer der aktuell wohl erfolgreichsten Speaker im deutschsprachigen Raum hat mir gleich zu Beginn auch mal gesagt „Lassen Sie sich davon nicht beeindrucken, habe ich alles gekauft.“ 😀
Teilweise akzeptiere ich so ein Bedürfnis lächelnd und denke „OK, wenn es dich glücklich macht, bekommst du auch Zertifikate und Namen von mir.“
Aber gerade als jemand, der Journalismus noch von der Pike auf und mit einem sehr hohen Anspruch gelernt und das Bild noch immer in sich hat, freue ich mich über Ihre Entscheidung und die kritische Veröffentlichung!
Beste Grüße und weiter viel Erfolg!